Es ist absolut sinnvoll (und sollte von TrainerInnen und Vereinen unterstützt werden), dass Mädchen vor allem in jungen Jahren wohnortnah in Jungenmannschaften spielen und in den Altersklassen G; F; E und D in Wettkämpfen gegen Jungenmannschaften antreten. Hier ist der Fußball meistens schneller, technisch weiter und körperlich robuster. So erlernt das Mädchen den Fußball „wie ein Junge“.
Möchte das Mädchen lieber mit anderen Mädchen spielen, aber es gibt in diesem Verein „um die Ecke“ keine reine Mädchenmannschaft ist das "Zweitspielrecht" eine gute Lösung. Sie könnte dann zusätzlich auch noch Mitglied in einem Verein für Mädchenfußball werden, dort im Wechsel mit trainieren und parallel zu den Spielen im Heimatverein auch mit der Mädchenmannschaft an Wettkämpfen teilnehmen. Wenn die Mädchen dann in älteren Jahrgängen (bspw. ab der C-Jugend) in eine reine Mädchenmannschaft wechseln, erleichtert dieses Zweitspielrecht die Integration, weil man schon vorher Bestandteil des Mädchenteams war. Gleichzeitig bringt das Mädchen aber die jahrelange Erfahrung aus den Wettkämpfen mit und gegen Jungs ein – ein Gewinn für jede Frauenmannschaft.
Als Eltern kann man einen gut aufgestellten Fußballverein an verschiedenen Kriterien erkennen. So sollte darauf geachtet werden, dass möglichst viele TrainerInnen eine Trainerlizenz besitzen oder erlangen, damit Trainingsinhalte und Belastungen altersgerecht ausgewählt und an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden. Der Verein sollte dafür die Kosten für Lehrgänge und Weiterbildungen tragen.
Der korrekte Umgang untereinander, aber auch die physische und psychische Gesundheit junger FußballerInnen sollten zentrale und nicht verhandelbare Grundsätze in jeder Vereinsarbeit sein. Jeder Fußballverein sollte daher einen Verhaltenskodex und ein Jugendschutzkonzept erstellen und auf seiner Homepage veröffentlichen.
Allen TrainerInnen sollte bekannt sein, dass Muskeln, Sehnen und Bänder gerade in den Wachstumsphasen besonderen Belastungen ausgesetzt sind und dass in der Pubertät hormonelle Umstellungen gerade bei Mädchen die Gefahr von Bindegewebsverletzungen steigern. Alle TrainerInnen sollten daher angehalten sein, Verletzungen der Spielerinnen aufzunehmen und im Dialog mit den Spielerinnen, den Eltern und ggf. auch Ärzten über Trainings- und Wettkampfpausen zu entscheiden und die Belastung einer Wiedereingliederung beschwerdeorientiert zu steuern.
In der Kinder- und Jugendbetreuung sollen von allen TrainerInnen/BetreuerInnen jährlich aktuelle Führungszeugnisse abgefordert werden, welche beim Vorstand des Vereins archiviert werden. Im Idealfall strebt ein Verein an, alle Trainings- und Wettkampfeinheiten mit mehr als nur einem Trainer zu betreuen („Vier-Augen-Prinzip“) und ggf. auch Eltern in die Teambetreuung sowie bei Fahrten/Trainingslagern mit einzubeziehen.